Ing. Anton Hofer, seit 25 Jahren Produktmanager für Biomasseheizungen bei Hargassner,
wurde kürzlich zu den brennendsten Fragen rund ums Heizen und Kosten interviewt.
Herr Hofer, aktuell überschlägt sich die Berichterstattung beim Thema Heizen. Die Nachfrage steigt, aber die Hinweise über zu hohe Preise tauchen auch immer wieder auf. Für Konsumenten ist es momentan schwer zu beurteilen,mit welchen Brennstoffen und mit welchem Heizungstyp man wirklich am besten fährt. Wie sehen Sie das?
Anton Hofer: „Mir ist wichtig, ein paar Infos klarzustellen, die sich in der medialen Meinung seit Corona gebildet haben. Im Zuge der bekannten Krise 2022 haben sich alle Brennstoffe verteuert. Das war auch für Holzheizer – speziell Pelletheizer – die nahezu 20 Jahre ohne jegliche Teuerung bei den Heizkosten gespart haben – eine neue Erfahrung. Daher ist bei Brennstoffen ein Vergleich der Kosten je Kilowattstunde so wichtig.“
Warum sind die Preise genau gestiegen?
Anton Hofer: „Preisverwerfungen rund um die Ukraine-Krise und die angespannten Pandemiejahre waren das eine, das andere war eine schlichte Panikreaktion, die zu Hamsterkäufen und hoher Nachfrage geführt hat. Die Pelletpreise hatten dadurch für eine gewisse Zeit – wie auch alle anderen Brennstoffe – einen Peak erreicht. Die Pelletheizer haben in der Zeit trotzdem am billigsten geheizt, denn die anderen Energieformen sind höher angestiegen und auch teurer geblieben.“
Das heißt, jetzt ist es wieder billiger?
Anton Hofer: „Ja, 2023 haben sich alle Preise dann wieder nach unten bewegt. Pellets stärker als andere und so heizt man mit Pellets nach Stand Jänner um rund 40 % günstiger als mit Heizöl extraleicht und ca. 60 % billiger als mit Erdgas. Das ist beim aktuellen Strompreis wirtschaftlich mit Heizkosten von Wärmepumpen vergleichbar. Andersrum: Die durchschnittlichen Mehrkosten von Heizöl extraleicht gegenüber Pellets lagen in den letzten vier Jahren – also ab Pandemiebeginn – bei über 44 %.“
Dennoch sind Pellets doch etwas teurer als früher.
Fallen sie noch weiter?
Anton Hofer: „Eher nicht. Der Grund ist ganz einfach. Es gab massive Lohnerhöhungen, Transportkosten und die Energiekosten bei der Erzeugung sind gestiegen. Das betrifft jedes Produkt am österreichischen Markt. Das ist ein Resultat der Inflation. Jetzt, wo der natürliche Preiszyklus bei Pellets wieder einsetzt, können die, die sich im Frühjahr eindecken, natürlich am meisten sparen.